Von Münchens verbrieften Rechten in Augsburg anno 1158 profitierte auch Haidhausen. Hier rollten die Salzwägen aus dem Osten Richtung München. Aus Angst vor Bränden wurde es Pflicht, Steinhäuser zu bauen, die mit Ziegeln gedeckt sein sollten. Der Lehmabbau für die Fortentwicklung Münchens wurde elementar. Das Areal östlich der Isar bot von Oberföhring bis Giesing die notwendigen Baumaterialien. Aufgrund seiner Stadtnähe wurden zunächst die Flächen bei Haidhausen für den Abbau genutzt. Der rote Backsteinbau des Kulturzentrum Gasteig erinnert daran. Und noch ein weiterer Wirtschaftszweig nutzte die Lage am Isarhochufer: die Brauereien. Erst im 19. Jahrhundert urbanisierte Carl von Eichthal seinen Immobilienbesitz das heute sogenannte Franzosenviertel mit Hilfe von Gewinnen aus dem Deutsch-Französischen Krieg, das den mondänen Charakter Haidhausens mitbegründete. Gerade das Nebeneinander von noch erhaltenen alten Herbergshäusern der damaligen Tagelöhner aus der Zeit der Vorindustrialisierung, Gebäude aus dem Klassizismus und Jugendstil und die größte Kirche im Osten machen den Charme des Stadtteils aus.
Unsere Fahrradtour führt uns zu Überbleibseln der Haidhauser Brauereien und Lehmabbaugebieten. Wir tauchen in Geschehen ein, die hier spielten. Dabei fahren wir auf Nebenstraßen, Fahrradwegen und an der Isar - ganz entspannt und gemütlich.
Warum nannte man den Stadtpfarrer Walser aus Haidhausen Bettler von Haidhausen? Warum hat Georg Elser bei seiner Flucht einen Plan des Bürgerbräukellers bei sich? Wer hat die Parkstadt Bogenhausen initiiert und lebte hier? Dieses und vieles mehr werden Sie auf der Tour erfahren. Und wer mag, kann am Ende die Tour im Biergarten am Viktualienmarkt oder in einem der vielen Wirtshäuser ausklingen lassen.