Die berühmte 18 Meter hohe Bavaria stellt die Patronin Bayerns dar. So steht sie als riesige Bronzefigur vor der bayrischen Ruhmeshalle. Im Kopf des Denkmals befindet sich sogar, ähnlich wie bei der Freiheitsstatue in New York, eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform - allerdings nichts für Leute mit Klaustrophobie. Schon zu ihrer Entstehungszeit wurde die Bavaria als technisches Wunder und Meisterwerk gepriesen. Erstaunlich dass die Kolossalfigur ausgerechnet in München entstand. 30 Jahre vor ihrer Entstehung gab es hier keinerlei Erfahrung mit solchen Gussarbeiten. Auf könglichen Wunsch Ludwigs I. wurde die Erzgießerei in München gegründet - im übrigen erinnert noch heute die Erzgießereistraße in München - an ihren damaligen Standort in Neuhausen.
Nach ersten Gussarbeiten wie der Obelisk am Karolinenplatz und das Max-Joseph-Denkmal vor der Oper erwarb sich die Erzgießerei einen sehr guten Ruf und nahm einen erstaunlichen Aufschwung. Der spätere Chef der Erzgießerei brach nach Paris auf - ohne ein Wort Französisch zu sprechen -, um dort die modernsten Techniken des Gusses kennenzulernen.
Dieses Wissen war grundlegend, um die Anforderungen erfüllen zu können, die durch den Guss der Bavaria an ihn gestellt wurden. In 5 Teilen - Kopf, Brust, Hüfte, untere Hälfte und Löwe - wurde das Kunstwerk gegossen, die Einzelteile unter großem Trara von der Erzgießerei zur Theresienwiese gebracht und dort zusammengefügt.
Die Bavaria ist in Bärenfell gehüllt und hält in der linken Hand einen Eichenkranz. In der rechten Hand führt sie einen Löwen an der Leine. Beide Symbole sind als historische Machtdemonstrationen zu interpretieren. Errichtet wurde das Monument in den Jahren 1843 bis 1850, Auftraggeber König Ludwig musste kurz vor der Einweihung des Kunstwerkes "seiner" Erzgießerei abdanken. Die Zeremonie zur Einweihung war dementsprechend ein politisch hoch brisanter und umstrittener Akt, erinnerte er doch an einen vergangenen König, statt an den amtierenden Maximilian II.