Die Eröffnung des Badetempels Müllersches Volksbad geht auf das Jahr 1901 zurück. Der Entwurf für das Hallenbad stammt von dem Architekten Carl Hocheder und die Finanzierung wurde vom Münchner Ingenieur Karl Müller übernommen. Der Bau kostete 1,8 Millionen Goldmark. In seiner Zeit war das Bad angeblich das modernste und teuerste der Welt.
Der Architekt Carl Hocheder gestaltete den Prachtbau mit vielen charakteristischen Baukörpern. Die Innenraumgestaltung zeichnet sich vor allem durch Schmuckelemente aus dem Barock aus. Breite Treppen führen in die Becken hinab, die Wände wurden mit marinen Motiven bemalt und eine Bronzestatue zieht im Hauptbecken die Blicke der Badegäste auf sich. In der Zeit von 1972 bis 1999 wurden alle Bereiche umfassend saniert. Durch aufwendige Kleinarbeiten sind fast alle Details und Feinheiten im Müllerschen Volksbad auch heute noch originalgetreu zu bewundern.
Müllersches Volksbad lädt die Münchner und ihre Besucher das ganze Jahr hindurch zu stilvollem Badevergnügen ein. Die kleine Schwimmhalle begeistert mit einem 30-Grad-Celsius warmen und einem 18 Meter langen Becken. Zur damaligen Zeit durfte dieses Schwimmbecken nur von der Damenwelt genutzt werden. Heute steht es allen Gästen zum entspannten und genussvollen Schwimmen zur Verfügung. Die ehemalige Schwimmhalle für die Herren verfügt über ein 31 Meter langes Becken. Mit 27 Grad Celsius ist die Wassertemperatur hier etwas kühler und daher hervorragend zum Schwimmen sowie auch für sportliche Aktivitäten wie Wassergymnastik geeignet.
Zu den besonderen Highlights zählt das römisch-irische Schwitzbad. Der Körper wird in verschiedenen Warmlufträumen bei Temperaturen von 40, 60 und 80 Grad Celsius langsam erwärmt. Natürlich lässt es sich auch in der finnischen Sauna wunderbar schwitzen. Zwischen den einzelnen Saunagängen sorgt der Ruheraum mit Liegen im Obergeschoss für Entspannung. Wer eine Einzelkabine bevorzugt, wird ebenfalls nicht enttäuscht. Vielfältige Massageanwendungen sowie ein traditionelles Wannen- und Brausebad runden das Verwöhnprogramm ab. Baden macht hungrig. Wer im Müllerschen Volksbad seine Bahnen zieht, hat die Möglichkeit, sich im Café oder im Bistro des Hauses mit abwechslungsreichen Speisen und Getränken zu stärken.
Etwas außergewöhnlich, aber umso interessanter ist die Nutzung des Bades als Theater. Für die Uraufführung des Musiktheaters „Für immer ganz oben“ wurde die kleine Schwimmhalle des Müllerschen Volksbades zum Schauplatz des Geschehens. Auch Opern wurden schon im Bad gespielt. Ob zum Baden, zum Saunieren oder als Veranstaltungsort – das Müllersche Volksbad lohnt einen Besuch!
Die Radführungen von radlguide.de führen an diesem einmaligen Volksbad vorbei.